Susanne Kalss/Georg Eckert

Zentrale Fragen des GmbH-Rechts

1. Aufl. 2004

ISBN: 978-3-7073-0167-0

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
Zentrale Fragen des GmbH-Rechts (1. Auflage)

S. 149IX. Exkurs: Die GmbH im Steuerrecht

Die Diskussion um die GmbH war in besonderem Maß von der steuerlichen Behandlung der Rechtsform geprägt. Hauptgrund der rechtspolitischen Forderungen nach der Einführung der GmbH war die – für damalige Zeiten – hohe Steuerbelastung der Aktiengesellschaft, die auch die Aktienreformdiskussion dominierte und letztlich dazu beitrug, dass eine durchgreifende Aktienrechtsreform dauerhaft unterblieb. Von der GmbH erhoffte man sich steuerliche Erleichterungen für Unternehmen, die eine haftungsbeschränkende Rechtsform in Anspruch nehmen wollten. Zum Verständnis der rechtspolitischen Diskussion im Vorfeld des GmbH-Gesetzes ist es erforderlich, kurz auf den steuerrechtlichen Hintergrund in dieser Zeit einzugehen.

1. Erwerbsteuer nach dem Personalsteuergesetz 1896

Die unterschiedliche steuerliche Behandlung und Benachteiligung der Aktiengesellschaft gegenüber anderen Unternehmen ergab sich – stichwortartig zusammengefasst – zur Zeit der Inkraftsetzung des GmbH-Gesetzes aus Folgendem: Jeder, der eine Erwerbsunternehmung betrieb oder sonst eine selbstständige, auf Gewinn gerichtete Beschäftigung ausübte, unterlag der allgemeinen Erwerbsteuer nach dem I. Hauptstück des Personalsteuergesetz...

Daten werden geladen...