Susanne Kalss/Georg Eckert

Zentrale Fragen des GmbH-Rechts

1. Aufl. 2004

ISBN: 978-3-7073-0167-0

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Zentrale Fragen des GmbH-Rechts (1. Auflage)

S. 65V. Das österreichische Gesetz über Gesellschaften mit beschränkter Haftung

1. Die zentralen Fragen

Anders als in Deutschland wurden die eigentlichen Grundfragen der Ausgestaltung der GmbH – nämlich (i) die Haftungsverfassung und (ii) die Organisationsverfassung nach dem körperschaftlich–aktienrechtlichen oder personengesellschaftlichen Modell – nicht noch einmal aufgerollt, sondern vielmehr das deutsche Gesetz, das sich für eine kapitalistische Ausgestaltung entschieden hatte, als Vorbild herangezogen, obwohl das dGmbHG in Deutschland gerade auch wegen seiner grundsätzlich kapitalistischen Ausrichtung Gegenstand rechtspolitischer Kritik war. Dennoch beschäftigten die Grundfragen auch die österreichische Gesetzgebung und Diskussion. Die Schwerpunkte waren (1) Haftungsbeschränkung und Gläubigerschutz, (2) Ausgestaltung der Organisationsverfassung.

a. Beschränkte Haftung und Gläubigerschutz

Bei der Frage nach der Zulässigkeit der beschränkten Haftung wurde pragmatisch anerkannt, dass auch relativ kleine Unternehmen davon profitieren, dass ihre Gesellschafter mit der zur Verfügung gestellten Einlage und nicht mit dem gesamten Vermögen haften – was wegen der gesteigerten Einsatzbereitschaft...

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