Susanne Kalss/Georg Eckert

Zentrale Fragen des GmbH-Rechts

1. Aufl. 2004

ISBN: 978-3-7073-0167-0

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Zentrale Fragen des GmbH-Rechts (1. Auflage)

S. 48III. Das deutsche GmbH-Gesetz als Vorbild

Geschichte und Entwicklung des GmbH-Rechts sind völlig anders als die des Aktienrechts. Sie ist kürzer, überschaubarer und mit klaren Markierungspunkten zu verorten. Während das Aktienrecht aus verschiedensten Quellen mehrerer Länder Schritt für Schritt zu einer eigenständigen Gesellschaftsform verschmolz, beruht das GmbH-Recht auf analytischer Mangelerhebung, rechtspolitisch-konzeptionellen Vorüberlegungen und bedarfsorientierter wirtschaftspolitischer Argumente; umfangreiche Enqueten und Bedarfserhebungen sowie mehrere private Entwürfe veranlassten den Gesetzgeber zu konkreten legistischen Maßnahmen.

1. Die rechtspolitische Diskussion

Erlaubte das Aktienrecht des AHGB 1862 und des ADHGB idF der deutschen Aktienrechtsnovelle 1870 noch hohe Gestaltungsfreiheit, setzte die Aktienrechtsnovelle 1884 der liberalen Haltung ein Ende und etablierte zur Wahrung unterschiedlicher Interessen in der Publikumsgesellschaft (Anleger, Gläubiger) ein strenges und zum Teil aufwendiges Regime, das sich insb auf das Gründungsrecht konzentrierte. Als Stichworte seien an dieser Stelle nur genannt: Mindestzahl von fünf Gründern, Mindestnennbetrag von 1000 Mark je Aktie, Gründ...

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