Albl/Frech/Kerbl (Hrsg)

Praxishandbuch WEG I Wohnungseigentumsgesetz

Recht - Steuerrecht

1. Aufl. 2023

ISBN: 978-3-7073-4750-0

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
Praxishandbuch WEG I Wohnungseigentumsgesetz (1. Auflage)

1. Praxis in der Anbotslegung

In der Praxis kommt es regelmäßig vor, dass Käufer zum Zeitpunkt der Angebotslegung noch keine Klarheit über die gewünschte Akquisitionsstruktur haben. Dies hat oft steuerliche Hintergründe; gelegentlich allerdings auch rechtliche (Stichwort Hauptwohnsitznutzung).

Aus diesem Grund finden sich in Kaufanboten immer wieder Formulierungen, wie die folgende: „Der Anbotsteller hat das Recht – auch noch nach Annahme des Kaufanbots – eine bestehende oder noch zu gründende Gesellschaft als Käufer namhaft zu machen.“

Die tatsächliche Namhaftmachung und sodann der „Eintritt“ eines anderen Käufers birgt allerdings das Risiko der doppelten GrESt-Belastung.

Der GrESt unterliegen nämlich gemäß § 1 Abs 1 Z 1 GrEStG Kaufverträge und andere Rechtsgeschäfte, die einen Anspruch auf Übereignung von Grundstücken begründen. Das GrEStG unterwirft auch die Vertragsübernahme nach § 1 Abs 1 S. 436Z 3 GrEStG (Anspruch auf Abtretung eines Übereignungsanspruches) sowie die Übernahme der Rechtsposition des Anbotstellers nach § 1 Abs 1 Z 4 GrEStG (Anspruch auf Abtretung der Rechte aus einem Kaufanbot) der GrESt.

Zunächst fällt nach § 1 Abs 1 Z 1 GrEStG jedenfalls Grunderwerbsteuer an, wenn ein Verkäufer das (unbedingte) Anbot eines Käufers annimmt. Es f...

Daten werden geladen...