Gernot Wilfling

Praxishandbuch Börserecht

2. Aufl. 2020

ISBN: 978-3-7073-3880-5

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Praxishandbuch Börserecht (2. Auflage)

S. 294VI. Gastbeiträge

A. Die Wiener Börse

Martin Wenzl

1. Geschichte der Wiener Börse

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Die Wiener Börse ist eine der ältesten Wertpapierbörsen der Welt. Gegründet wurde sie 1771 von Maria Theresia durch kaiserliches Patent, vornehmlich mit dem Zweck des Handels von Staatsobligationen. Bis 1818 sollte es dauern, als die erste Aktie an der Wiener Börse notierte, die der „Privilegierten oesterreichischen National-Bank“ mit Ludwig van Beethoven als einem der ersten Aktionäre. Wechselvoll war die Geschichte der Wiener Börse über die nächsten Jahrhunderte. Sie war in der Gründerzeit von 1848 bis 1873 die größte Börse weltweit, erlebte aber auch lange vor dem wohl bekanntesten Börsenzusammenbruch der New York Stock Exchange 1929 ihren Börsekrach im Jahr der Wiener Weltausstellung von 1873. Nach einem darauffolgenden relativen Schattendasein führte eine Privatisierungswelle von Staatsbetrieben in den 80er Jahren des vorigen Jahrtausends zu einer Aktienhausse an der Wiener Börse, befeuert unter anderem durch den amerikanischen Analysten Jim Rogers, der die Börse in einer Kolumne des Finanzblattes „Barron´s“ als Geheimtipp empfahl und sie damit wachküsste. 1999 erfolgten die Privatisierung der Börseka...

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