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IRZ 12, Dezember 2019, Seite 509

Libra und des Pudels Kern

Matthias Langer

Eine Gruppe um Facebook kündigte am die Einführung einer globalen Währung „Libra“ für Milliarden Menschen auf Basis einer dezentralen Blockchain an. Es überraschte nicht, dass sich verschiedene Staaten und dort insbesondere die Aufsichtsbehörden und Notenbanken kritisch mit dieser Idee und deren möglichen Auswirkungen auseinandergesetzt haben. Begründet wurden die Sorgen vorrangig mit den möglichen negativen Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr und die Finanzstabilität.

Diese Kritik auf den „Angriff“ der Monopolstellung der Staaten beim Geldsystem überrascht keineswegs; insbesondere in Zeiten der durch die Überschuldung der Staaten bedingten expansiven Notenpolitik und der Negativzins-Politik, um Bürger zur Umschichtung ihrer Ersparnisse in produktive Investitionsgüter zu motivieren. Eine neue globale Währung, die sich dem Einfluss der einzelnen Notenbanken entzieht, würde diese Maßnahmen schwächen, da die Bürger ihre Vermögenswerte in ein anderes „sicheres“ Wertaufbewahrungsmittel umschichten könnten.

Ferner zeigt der Handelskrieg zwischen China und den USA und die daraus resultierenden Reaktionen der Notenbanken, dass die Herrschaft über die nationale Währung ein wich...

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