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SWK 12, 20. April 2024, Seite 573

Wie können die Regeln des § 27b EStG auf Erträge aus Liquid Staking angewendet werden?

Zur steuerlichen Beurteilung von Staking-Vorgängen

Marvin Mayrhofer

Der Wert eines Tokens, den ein Teilnehmer am Liquid Staking im Austausch für seine eingesetzten Kryptowährungen erhält, kann sich einerseits durch eine Wertsteigerung der gestakten Kryptowährung erhöhen und andererseits durch die Tatsache, dass die Staking-Erträge in den Wert des Tokens fließen. Im Folgenden soll geklärt werden, wie die Regeln des § 27b EStG auf solcherart erhaltene Erträge angewendet werden können.

1. Was ist Staking bzw Liquid Staking?

1.1. Staking

So gut wie jede Kryptowährung basiert auf einer Blockchain. Dabei handelt es sich um eine dezentrale Datenbank, die alle bislang getätigten Transaktionen in Blöcken gespeichert hat und laufend um weitere Transaktionsblöcke erweitert wird. Dezentral bedeutet, dass es keine zentrale Institution gibt, auf der die als korrekt anerkannte Version der Blockchain gespeichert werden könnte. Vielmehr herrscht unter allen Teilnehmern, die eine Kopie der Blockchain gespeichert haben (den sogenannten Nodes), Gleichberechtigung. Dementsprechend muss unter ihnen Einigkeit über den korrekten Inhalt der Blöcke herrschen. Man spricht hier vom Konsensprinzip.

Eine Möglichkeit, einen Konsens sicherzustellen, ist das Proof-of-Stake-Prinzip, an dem sich ...

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