Sabine Kanduth-Kristen/Ernst Komarek/Friedrich Fraberger

Liquidations- und Sanierungsgewinnbesteuerung

1. Aufl. 2016

ISBN: 978-3-7073-3556-9

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
Liquidations- und Sanierungsgewinnbesteuerung (1. Auflage)

S. 11

A. Besteuerung von Unternehmensgruppen gemäß § 9 KStG

1. Historische Entwicklung

Die Gruppenbesteuerung gemäß § 9 KStG wurde in Österreich mit dem StRefG 2005 eingeführt und konnte erstmals bei der Veranlagung für das Kalenderjahr 2005 angewendet werden (§ 26c Z 3 KStG). Sie löste die bis dahin geltende körperschaftsteuerliche Organschaft ab, deren gesetzliche Verankerung mit der Körperschaftsteuergesetznovelle 1972 (475 BlgNR 23. GP) erfolgte. Die Organschaft, deren Regelungen bis ins 19. Jahrhundert zurückreichten, wurde von der Wirtschaft als veraltet, bürokratisch und nicht mehr den heutigen Standards entsprechend, kritisiert. Dadurch erfuhr Österreich im Vergleich zu anderen Steuerhoheiten einen enormen Standortnachteil. Mit der Einführung der Gruppenbesteuerung wurde die Konzernbesteuerung umfassend reformiert und ein attraktives Steuergestaltungsvehikel geschaffen, was sich nicht zuletzt an der großen S. 12und bis heute andauernden praktischen Beliebtheit zeigt. Aufgrund europarechtlicher Vorgaben, der EuGH-Rechtsprechung und aufgrund tagespolitischer Einflüsse unterlag § 9 KStG in der Vergangenheit zahlreichen Reformen und Änderungen. Bislang wurde § 9 KStG 11-mal reformiert.

2. Ziele der Gruppenbesteuerung

Im Allgemeinen basiert ...

Daten werden geladen...