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IRZ 12, Dezember 2021, Seite 529

Vom Narrativ zur Zahlengläubigkeit und zurück!

Andreas Haaker

Mit seinen Untersuchungen zur „Narrative Economics“ hat Robert J. Shiller auf den Einfluss von sich verbreitenden Geschichten (Narrativen) auf die ökonomische Realität hingewiesen. Das betrifft auch die Aktienbewertung, für die bereits Aswath Damodaran den Zusammenhang von „Narrative and Numbers“ näher beleuchtet hat. Im vorliegenden Beitrag wird das Zusammenspiel von Narrativen und korrespondierenden Rechnungslegungs-„Fakten“ im Rahmen der Bildung von Aktienkursen und deren wertorientierten Überprüfung mithilfe von Bewertungskalkülen analysiert, um daraus einige Schlussfolgerungen für wertorientierte Investoren abzuleiten und die potenzielle Bedeutung von Narrativen für die Aktienbewertung und -kursbildung herauszustellen.

1. Narrative und Rechnungslegungsdaten bei der Aktienbewertung

Welche Rolle spielen Narrative und Rechnungslegungsdaten beim wertorientierten Investieren? Den Ausgangspunkt einer wertorientierten Anlageentscheidung bildet der Preis einer Aktie, welcher mit dem kalkulierten Aktienwert zu vergleichen ist. Dabei gilt es primär, das Risiko zu vermeiden, für eine Aktie einen Preis zu bezahlen, der nicht durch den anteiligen fundamentalen Wert des Unternehmens gedeckt i...

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