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AR aktuell 5, Oktober 2022, Seite 190

Nachhaltigkeitsexpertise wird auch von Aufsichtsräten immer mehr erwartet

Jan-Peter P. Schacht und Cornelia Sengpiel

Stellen Sie sich vor, Sie würden bei einer öffentlichen Veranstaltung in Ihrer Rolle als Aufsichtsrat mit folgenden Fragen konfrontiert: „Das von Ihnen beaufsichtigte Unternehmen hat nur vage Nachhaltigkeitsziele veröffentlicht – warum haben Sie sich nicht zu bindenden Zielen unter der SBTi verpflichtet?“ oder „Warum erlauben Sie Ihrem Vorstand, den neuen Produktionsstandort in Land X zu bauen, auch wenn bekannt ist, dass dort weiterhin fossile Energiequellen genutzt werden und Arbeitnehmerrechte verletzt werden?“ und weiter: „Weshalb nehmen Sie in Kauf, sich aufgrund ungenügender Nachhaltigkeitsmaßnahmen nur teuer mit einem Zins-Malus auf dem Kapitalmarkt refinanzieren zu können?“ Diese oder ähnliche Fragen hätte Ihnen vielleicht vor fünf Jahren noch kaum jemand gestellt, aber morgen wird das bestimmt der Fall sein.

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In den letzten Jahrzehnten hat sich die Rolle des Aufsichtsrats zunehmend geändert. Neben der Tatsache, dass aus Diversitätsgründen eine immer heterogenere Besetzung gefordert und angestrebt wird, wird von den Aufsichtsräten und Aufsichtsrätinnen immer mehr Fachkenntnis neben der zugeschriebenen Kontrolle des...

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