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CFO aktuell 6, Dezember 2008, Seite 220

Finanzsystem quo vadis? Über das Redesign nach der Krise

Teodoro Cocca, Univ.-Prof. für Asset Management an der Johannes Kepler Universität Linz, im Gespräch

Rita Niedermayr-Kruse

CFOaktuell:Die Subprime-Krise hat sich zur Finanzkrise ausgeweitet; die Finanzkrise hat wiederum auf die Realwirtschaft durchgeschlagen. In der Ex-post-Betrachtung hätte vieles verhindert werden können. War es absehbar, dass die „Blase" platzt? Und wenn ja, an welchen Indikatoren war es erkennbar?

Cocca: Natürlich gab es viele Anzeichen, die uns gezeigt haben oder zumindest gezeigt hätten, dass die Phase des Aufschwungs historisch einmalig war. Klassische Indikatoren der sich ankündigenden Krise waren die sehr niedrigen Risikoprämien, unglaublich tiefe Volatilitäten und das verbunden mit stark steigenden Preisen in praktisch allen Anlageklassen. Nur wäre es heute falsch, zu behaupten, dass man die nahende Finanzkrise bereits im letzten Jahr voraussagen hätte können, als diese Entwicklung ihren tatsächlichen Höhepunkt erreicht hatte. Genau die gleichen Indikatoren waren nämlich auch schon zwölf Monate vor dem Frühling 2007 auf Höchstständen und sie hätten, wie wir aus anderen Krisen wissen, wahrscheinlich auch noch weitere zwölf Monate steigen können, ohne dass die Blase geplatzt wäre. Somit war es praktisch unmöglich, den Zeitpunkt des Kippens vorherzusagen.

Der wirtschaftliche Aufsc...

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