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GRC aktuell 3, September 2021, Seite 92

Führen in der Krise und die Bewältigung interdependenter Risiken

Eine unternehmerische und wirtschaftspolitische Herausforderung

Ulrich Blum, Werner Gleißner und Endre Kamarás

Die Weltfinanzkrise, die COVID-19-Pandemie und auch die mit dem Klimawandel verbundenen Auswirkungen haben gezeigt, dass Risiken, die nicht rechtzeitig bewältigt worden sind oder nicht bewältigt werden konnten, zu krisenhaften Erscheinungen führen können. Die Interdependenzen mit anderen Risiken, zB die Nichtverfügbarkeit von Gütern, zeigt, dass im Risikomanagement an das gemeinsame Eintreten scheinbarer oder tatsächlich unabhängiger Ereignisse gedacht werden muss. Dies gilt insb dann, wenn diese auf das Unternehmen oder die Gesellschaft in einer destabilisierend wirkenden Form durchschlagen können.

1. Risikomanagement und Krisenbewältigung als Führungsaufgabe

Es ist zunächst zu klären, welche Ereignisse überhaupt risikobehaftet sind oder gegebenenfalls als Ungewissheit – schwarzer Schwan – jenseits einer kalkulierbaren Absicherungsstrategie stehen. Risiken besitzen zwei Seiten. Den vorteilhaften Teil, Upward-Risk, also zufällige Erträge oberhalb des Mittelwerts, und Downward-Risk, also den Schaden, der negativ durchschlägt. Wirkt ein negatives Risiko auf eine Wirtschaft, so kann es diese aus dem Gleichgewicht bringen. Damit stellt sich die erste Frage: In welcher Art Gleichgewicht b...

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