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iFamZ 1, Februar 2023, Seite 62

Anerkennung einer Eheauflösung in einem Mitglied- staat, über die die Ehegatten in einer Vereinbarung übereingekommen sind und die von einem Standes- beamten eines anderen Mitgliedstaats ausgesprochen wurde

iFamZ 2023/45

Art 2, 21 VO Brüssel IIa

Senatsverwaltung für Inneres und Sport, C‑646/20

Auf ein Vorabentscheidungsersuchen des BGH in der Rechtssache C-646/20, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, hat der EuGH (GK) für Recht erkannt:

Art 2 Z 4 VO Brüssel IIa ist namentlich für die Zwecke der Anwendung von Art 21 Abs 1 dieser VO dahin auszulegen, dass eine von einem Standesbeamten des Ursprungsmitgliedstaats errichtete Scheidungsurkunde, die eine Vereinbarung der Ehegatten über die Ehescheidung enthält, die sie vor dem Standesbeamten getreu den in den Rechtsvorschriften dieses Mitgliedstaats vorgesehenen Bedingungen bestätigt haben, eine „Entscheidung“ iSd Art 2 Z 4 leg cit darstellt.

Anmerkung
1.

Bei Schaffung der VO Brüssel IIb war ein Bedürfnis spürbar, außergerichtliche Scheidungen – außer reinen PrivatS. 63 scheidungen (talaqu, get) – dem Anerkennungsregime zu unterwerfen. Für die VO Brüssel IIa wollte der BGH klären lassen, ob vom Standesbeamten bestätigte einvernehmliche Scheidungen (Italiens) unter den Entscheidungsbegriff fallen (und daher anzuerkennen sind). Entscheidend dafür sind die Definitionen von „Entscheidung“ (Art 2 Z 4 VO Brüssel IIa), „Gericht“ (Art 2 Z 1 VO Brüssel ...

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