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immo aktuell 2, April 2022, Seite 94

Neue Vergabekriterien für Immobilienfinanzierungen

Empfehlungen des FMSG

Wolfgang Wild

In einer Sitzung Anfang März hat das FMSG festgestellt, dass die aktuelle Situation der Immobilienfinanzierungen negative Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität haben könnte. Deshalb hat das FMSG der FMA einige Maßnahmen betreffend Immobilienfinanzierungen empfohlen.

1. Wirtschaftlicher Hintergrund

Die Immobilienpreise in Österreich haben sich zwischen 2010 und 2020 verdoppelt, auch 2021 hielt der Anstieg an (rund +12 %) – was weit über dem Anstieg im Euroraum war.

Die Immobilienkredite sind seit Ende 2019 um durchschnittlich 6,1 % pro Jahr gewachsen (Euroraum +4,7 %), der Anteil der variabel verzinsten Kredite ist zwar zurückgegangen, betrug aber im 3. Quartal 2021 immer noch um die 40 %, entsprechend hoch ist das Zinsänderungsrisiko.

Bei 18 % der Neukredite des ersten Halbjahres 2021 betrug der Schuldendienst über 40 % des Haushaltsnettoeinkommens, 50 % der Neukredite wiesen eine Beleihungsquote (Gesamtschulden im Verhältnis zu hypothekarischen und sonstigen anrechenbaren Sicherheiten) von über 90 % auf bzw waren unbesichert.

2. Gesetzlicher Hintergrund

Im Rahmen der makroprudenziellen Überwachung, die dem Erkennen und der Vermeidung von Systemrisiken dient, kann das Finanzmarktsta...

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