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AR aktuell 6, Dezember 2010, Seite 1

Editorial

Leo Chini

Im Gegensatz zu der vielfach veröffentlichten Meinung, dass in den nächsten Jahren keine Steigerung der Inflation zu erwarten wäre, hat die OeNB im Dezember 2010 in ihrer „Gesamtwirtschaftlichen Prognose für Österreich 2010 bis 2012“ zur Inflation eine ganz klare Aussage formuliert: „Die HVPI-Inflation wird im Jahre 2010 1,7 % betragen und für das Gesamtjahr 2011 auf 2,2 % ansteigen.“ Dies bedeutet einen Anstieg um 29,4 %. Ernüchternd ist auch die Prognose, dass sich das ohnedies schwache BIP-Wachstum durch das Konsolidierungspaket 2011 um 0,3 % und 2012 um 0,2 % reduzieren wird.

Keine andere Darstellung als die der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) könnte besser die Effekte einer widersprüchlichen Wirtschaftspolitik in Österreich darstellen. Durch geld- und kreditpolitische Maßnahmen ist die Europäische Zentralbank bemüht, Impulse zur Steigerung des schwachen Wirtschaftswachstums auszulösen. Die österreichische Steuerpolitik (irrtümlicherweise Konsolidierungspaket genannt) beschreitet den genau gegenteiligen Weg. Von der gebotenen Harmonisierung (= inhaltliche Abstimmung) und der Konzertierung (= zeitliche Abstimmung) des Einsatzes wirtschaftspolitischer Instrumente keine Spur....

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