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iFamZ 6, November 2010, Seite 345

Archaische Ängste und exotische Träume

Emotionale Herausforderungen in der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten

Katharina Gartner

Im Zusammenhang mit dem Thema Migration treten Emotionen nicht selten in großer Heftigkeit auf. Das bekommt man im Berufsalltag mit dieser Zielgruppe zu spüren. Bloß: Worin liegt diese Heftigkeit begründet? Der folgende Beitrag geht dieser Frage nach und versucht, Anregungen zu einem professionellen Umgang damit zu geben.

I. Die Wogen schlagen hoch ...

Die emotionalen Tücken, denen ich diesen Beitrag widme, bekam ich in den letzten acht Jahren zu spüren, als ich mit Kindern, Jugendlichen und Familien mit Migrations- und/oder Fluchterfahrungen arbeitete. Als Teil meines Berufsalltags habe ich mir dabei angewöhnt, meine die Klientinnen betreffenden Emotionalitäten regelmäßig zu Papier zu bringen. (Was nicht bloß meiner persönlichen Unterhaltung dient – obwohl ich mich zugegebenermaßen nicht ungern über mich selbst wundere -, sondern auch der Qualität meiner Arbeit.)

Dies knüpft an Usancen der Psychoanalyse an, welche die Rolle von Phantasien und Gefühlen von Professionellen in der Arbeit mit Menschen herausstreichen. Unter dem Begriff „Gegenübertragung“ werden dort all jene psychischen Inhalte zusammengefasst, die ein Professioneller einem Klienten gegenüber verspürt: Affekte, Gefühle, ...

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