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GesRZ 6, Dezember 2019, Seite 374

Unternehmerehe: Die Beiträge der Ehepartner zum Familienunternehmen

Susanne Kalss und Barbara Dauner-Lieb

Die Unternehmerehe, ihre rechtliche Gestaltung und ihre Scheidung stehen im Spannungsverhältnis zwischen den individuellen Interessen der Ehepartner und den Besonderheiten des Unternehmens, das sich ua aus seiner Dynamik und dem Vorhandensein weiterer Interessenträger (Mitgesellschafter, Arbeitnehmer, Gläubiger) ergibt. Auf die sich folgenden Herausforderungen reagiert das Recht in Österreich und in Deutschland sehr unterschiedlich. Beiden Rechtsordnungen ist aber gemeinsam, dass sie die von einem Ehepartner geleistete Familienarbeit fast völlig ausblenden, obwohl in vielen Unternehmerehen diese Familienarbeit ganz selbstverständlich zum Geschäftsmodell des Unternehmers gehört. So hätte Albrecht Dürer seine Werke ohne die Vertriebstätigkeit seiner Frau Agnes nie so erfolgreich verkauft. Dies führt insb für Familienunternehmen zu diskussionsbedürftigen Ergebnissen. Der Rechtsvergleich erlaubt wichtige Einsichten und Schlussfolgerungen sowohl für das geltende Recht als auch für rechtspolitische Überlegungen.

I. Grundlagen und Problemstellung

1. Familienunternehmen

1.1. Das Unternehmen, ein besonderes Vermögen

Das Scheitern einer Ehe und ihre Scheidung zwingen zur Auseinandersetzung der b...

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