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GesRZ 4, August 2022, Seite 191

Die Rechtsformneuschöpfung „Privatstiftung“

Matthias Pendl

Die Kreation einer neuen Rechtsform ist ein komplexes Unterfangen, das ein Gesetzgeber nur selten in Angriff nimmt. Nur wenige Untersuchungen widmen sich einer Analyse derartiger Schöpfungsprozesse und der Bewertung einer Rechtsform, obwohl das Lernpotenzial für künftige Projekte beträchtlich ist. Dieser Ausschnitt aus einer größeren Forschungsagenda enthält eine Detailstudie zur Rechtsformneuschöpfung „Privatstiftung“. Sie hat eine außergewöhnliche Schöpfungsgeschichte und eine wechselvolle Entwicklung hinter sich, was die Analyse besonders interessant macht.

I. Einleitung

Einer der ehernen Grundsätze des Gesellschaftsrechts ist der Numerus clausus der Gesellschaftsformen. Umso bedeutsamer ist es daher, wenn der Gesetzgeber dieser elitären Gruppe eine neue Organisationsform hinzufügt. In Österreich bildet die Privatstiftung das Ergebnis eines solchen Innovationsprozesses. Sie steht deshalb gemeinsam mit anderen Rechtsformneuschöpfungen im Fokus eines Forschungsprojekts, das mithilfe einer größeren Stichprobe sowohl vergleichende Einsichten als auch aufschlussreiche Detailstudien zutage fördert. Dass die Privatstiftung hierfür ausgewählt wurde, hat gute Gründe. Nicht nur steht hinter...

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