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SWK 35, 15. Dezember 2003, Seite 875

Vorsteuerabzug beim Arbeitszimmer

Steht die Vorsteuer für das ganze Haus zu?

Thomas Markowetz

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, zu welchen Ergebnissen das Zusammenspiel der Rechtsprechung zweier Höchstgerichte führen kann. Einerseits geht es um die Entscheidung des EuGH, der ausgesprochen hat, dass die unechte Steuerbefreiung beim Gebäudeeigenverbrauch dem Gemeinschaftsrecht widerspricht, und andererseits um die Rechtsprechung des VwGH, der zu dem Ergebnis kommt, dass die nach der derzeitigen Gesetzeslage bestehende Einschränkung des Vorsteuerabzugs beim Arbeitszimmer auf den Stand vor dem EU-Beitritt zurückzuführen ist. Im Folgenden wird eine Interpretation des Zusammenwirkens dieser beiden relativ neuen Entscheidungen versucht.

I. Problemstellung

Der EuGH hat mit Entscheidung vom , Rs. C-269/00, Seeling, entschieden, dass die unechte Steuerbefreiung für den Verwendungseigenverbrauch von Gebäuden der 6. MWSt-RL widerspricht. Aufgrund dieses Urteils kann der Unternehmer, sofern er das Gebäude zu 100 % dem unternehmerischen Bereich zuordnet, den vollen Vorsteuerabzug bei der Errichtung oder der Anschaffung geltend machen und hat dann jährlich - wenn er in der Folge einen Teil privat nutzt - eine Eigenverbrauchsbesteuerung durchzuführen. Daraus ergeben sich Liquidität...

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