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bau aktuell 6, November 2022, Seite 272

Baugrundknappheit wegen Steuer?

Rainer Kurbos

Die Immobilienertragsteuer (ImmoESt) trägt längerfristig zu den rasch steigenden Baugrundpreisen und zur Knappheit am Immobilienmarkt bei.

Gleich vorweg: Das soll nicht eine weitere Diskussion der (novellierten und schon in der Anwendung mühsamen) österreichischen Gesetzeslage werden, sondern den Blick hinter das juristische Gestrüpp lenken. Was also sind die volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer 30%igen Steuer auf Wertzuwächse von (bebaubaren) Grundstücken?

In der Technik sind Grenzwertbetrachtungen oft hilfreich, also beispielsweise die Annahme, jede Liegenschaft werde nur einmal in 100 Jahren verkauft. Dann überwiegt der Wertzuwachs erheblich, sodass im nächsten Schritt der Preis von vor 100 Jahren auf null gedacht werden kann. Und dann gibt es ein einfaches Ergebnis: Die Steuer wirft in 100 Jahren einmal den Wertzuwachs aller betroffenen Immobilien ab (oder alle 333 Jahre wird das ganze Staatsgebiet einmal bezahlt oder jährlich erhält der Staat einen entsprechenden Anteil aus den Wertzuwächsen).

Ist der 100 Jahre alte Kaufpreis vernachlässigbar, so gibt das im Kern eine 30%ige Substanzbesteuerung! Immobilien sind ja als Anlagegüter gerade deswegen so beliebt, weil sie langfrist...

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