Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
CFO aktuell 3, Juni 2023, Seite 98

Ganzheitlicher Umgang mit Unsicherheit

„Event-Risiken“: Nur die Spitze des Eisbergs

Stefan Hunziker

In vielen Unternehmen ist die populäre Risk Map immer noch Standardinstrument im Risk Management. Unabhängig davon, dass die Risk Map nachweislich als ungeeignetes Instrument zur Beurteilung und Darstellung von Risiken gilt, vermag sie aufgrund ihrer Konstruktionsweise nur einen Risikotypen abzubilden – nämlich sogenannte „Event-Risiken“.

Diese Sichtweise auf Risiken ist einseitig und ignoriert (viele) Unsicherheiten, die anders charakterisiert sind bzw andere Ursachen haben. Eine ganzheitliche Sichtweise auf Unsicherheit ist jedoch eine entscheidende Grundlage für ein effektives Risk Management.

1. Ausgangslage

Wenn immer Unternehmen eine Risk Map zur Beurteilung, Darstellung und Kommunikation von Risiken nutzen, gehen sie davon aus, dass sich alle ihre Risiken sinnvoll durch je eine Eintretenswahrscheinlichkeit und je eine Schadenshöhe beschreiben lassen. Implizit unterstellen Unternehmen damit, dass Risiken in der betrieblichen Realität genau zwei Zustände erreichen können: Ein Risiko tritt entweder ein, oder es tritt nicht ein. Und wenn es eintritt, dann immer mit derselben (sicheren) Schadenshöhe. Für einen Großteil der Risiken, die in der Praxis eine strategische Relevanz aufwei...

Daten werden geladen...