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IRZ 4, April 2023, Seite 181

Analyse der Bilanzierungspraxis aktiver latenter Steuern nach HGB und IFRS in den Abschlüssen der DAX-Unternehmen – Teil 1

Nadine Antonakopoulos und Marius Rummel

Die Bildung aktiver latenter Steuern entfaltet zunächst nur positive Abschlusseffekte, birgt aber gleichzeitig ein Wertminderungsrisiko für die Zukunft. Zudem ist die Bildung aktiver latenter Steuern – insbesondere auf steuerliche Verlustvorträge – prinzipiell an die Wahrscheinlichkeit künftiger zu versteuernder Ergebnisse geknüpft, deren Schätzung Ermessensspielräume immanent sind. Ziel der vorliegenden Analyse ist die Untersuchung der Bilanzierungspraxis des abschlussanalytisch hoch interessanten Bilanzpostens „latente Steueransprüche“ nach HGB und IFRS.

1. Einleitung

Die Aktivierung latenter Steueransprüche erfolgt grundsätzlich ertragswirksam und führt zu einer Erhöhung der Bilanzsumme zugunsten des Eigenkapitals. In der Konsequenz steigen die Eigenkapitalquote und sämtliche Erfolgskennzahlen, die auf dem Periodenergebnis basieren. Insgesamt zieht die Bildung aktiver latenter Steuern zunächst nur positive Effekte nach sich. Für die Zukunft wird allerdings ein Vermögensrisiko generiert, falls die bilanzierten latenten Steueransprüche aufgrund negativer Zukunftserwartungen wertzumindern sind (IAS 12.56). Steuerliche Verlustvorträge stellen einen direkten latenten Steueranspruch für...

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