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GRC aktuell 4, Dezember 2021, Seite 126

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Implikation des StaRUG: Risikomanagement-Software führt zu Haftungsrisiken

Frank Romeike und Werner Gleißner

Ein Blick in die Praxis zeigt, dass die Abfrage von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe bei der dezentralen Risikoerfassung systematisch zu Fehleinschätzungen führt. Die Menschen neigen dann nämlich dazu, die Wahrscheinlichkeit anzugeben, dass das Risiko überhaupt eintritt und kombinieren diese mit der Schadenshöhe, die in einem als realistisch angesehenen „Worst Case“ eintritt – jedoch ist eine solche „Worst-Case-Wahrscheinlichkeit“ natürlich viel niedriger als die eigentliche Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Abfrage von Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit provoziert zu Fehlannahmen, psychologischen Verzerrungen und einer systematischen Überschätzung von Risiken.

1. Problemfelder beim Einsatz von Risikomanagementsoftware

Viele Unternehmen unterstützen ihr Risikomanagement durch eine Softwarelösung, die insbesondere bei der Erfassung, Speicherung und Aufbereitung von Risikoinformationen hilft. Oft werden Risiken durch Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit beschrieben. In einer Vielzahl von Veröffentlichungen wurde schon darauf hingewiesen, dass eine sachgerechte Beschreibung von Risiken so nicht möglich ist. Viele Risiken, wie beispielsweise Nachfrageschwanku...

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