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SWK 36, 20. Dezember 2015, Seite 1620

Unterliegen berufsmäßige Pokerspieler mit ihren Gewinnen der Einkommensteuerpflicht?

Pokerspiel als steuerbare Einkunftsquelle

Thomas Kühbacher

Mit Urteil vom , X R 43/12, hat der BFH entschieden, dass die regelmäßige Teilnahme an Turnierpokerspielen zu Einkünften aus Gewerbebetrieb führen und damit der Einkommensteuerpflicht unterliegen kann. Aufgrund der vergleichbaren Rechtslage in Deutschland sind die Schlussfolgerungen trotz der bislang großzügigen Haltung der Finanzverwaltung auch auf Österreich übertragbar.

1. Pokerspielen als Gewerbebetrieb?

Erzielt ein Pokerspieler durch die Teilnahme an Turnieren regelmäßig Gewinne, stellt sich aus einkommensteuerrechtlicher Sicht die Frage, ob ein Gewerbebetrieb iSd EStG vorliegt. § 23 EStG erfordert dazu eine selbständige, nachhaltige Betätigung, die mit Gewinnerzielungsabsicht unternommen wird und sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt, die nicht der Land- und Forstwirtschaft oder einer selbständigen Tätigkeit zuordenbar ist. Nach Rechtsmeinung des BMF fehle es aber an einer Gegenleistung des Spielers, weshalb eine Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr nicht gegeben sei und damit eine Steuerbarkeit iSd EStG nicht vorliege. Mit dieser Auffassung knüpft die Verwaltungspraxis offenbar an die frühere Rechtsprechung des RFH bzw BFH an, wonach bei reinem G...

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