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iFamZ 6, Dezember 2016, Seite 337

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Peter Barth

„Seid nett(er)!“ So lautet die Überschrift eines aktuellen Beitrags einer Rennradzeitschrift, in dem eine weitverbreitete Unbedachtheit und Egoismus, eine Mentalität wie „Ich bin allein auf der Welt“ unter Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern ausgemacht wird.

Ist das nicht ein heute sehr präsentes Phänomen?

60 Millionen Amerikaner wählen einen Mann zu ihrem Präsidenten, der es in einer Fernsehdebatte ein Zeichen von Klugheit nennt, wenn man den Fiskus austrickst. Wohlgemerkt: So spricht einer der reichsten Männer der Welt. In Großbritannien wiederum stimmten über 17 Millionen Menschen für einen Austritt aus der EU. Getragen war diese Bewegung ua von einer Welle der Empörung über den angeblichen „Einwanderungsnotstand“ Großbritanniens. Ähnliches kennt man auch bei uns. Von Notstand ist freilich wenig zu spüren. Viel aber von einer Angst vor den Fremden und der Sorge, unseren Wohlstand teilen zu müssen. Investments in eine Besserung der Situation in den Herkunftsländern wären die richtige Antwort, werden aber – eingenommen von den eigenen Problemen – kaum angegangen. Dass so viele Menschen bei der Flucht über das Meer zu Tode kommen, wird einfach hingenommen. Ist das nicht unsagbar t...

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