Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
iFamZ 6, November 2012, Seite 318

Welches Familiengericht brauchen das Kind, die Eltern, die Gesellschaft?

„Mein Wunschgericht“ – ein Zukunftsmärchen

Univ.-Doz. Dr. Helmuth Figdor

Welches Familiengericht brauchen Kinder, Eltern, die Gesellschaft? Um diese Frage wissenschaftlich begründet zu beantworten, müssten wir uns zunächst in Erinnerung rufen, wie Kinder die Trennung ihrer Eltern erleben, was sie traumatisiert bzw was ihnen helfen kann.

I. Vorbemerkungen

Wir müssten die Erfahrungen in der Arbeit mit hochstrittigen Eltern, insb der Arbeit im Zwangskontext, zusammentragen: Was kann verfeindete Eltern, die sich im Recht glauben und keine Beratung wollen, aus ihrer quasi-pathologischen Verstrickung wachrütteln und vielleicht doch zu einer gemeinsamen Lösung bewegen?

Man müsste sich die neuesten Forschungen zur gemeinsamen Obsorge genau ansehen, vor allem im Hinblick auf die Frage, ob die gemeinsame Obsorge voraussetzt, dass der Konflikt zwischen den Eltern nicht allzu heftig ist, oder – im Gegenteil – die gemeinsame Obsorge in der Lage ist, das Konfliktpotenzial zu senken, und demnach auch ohne Zustimmung beider Elternteile weiterlaufen sollte bzw vom Richter auch gegen den Willen eines Elternteils auszusprechen wäre.

Die Frage, ob die gemeinsame Obsorge im Regelfall nicht auch gegen den Willen eines Elternteils weiterbestehen sollte, gewinnt angesichts der gru...

Daten werden geladen...